Journalisten packen aus: Das verdienen wir mit unserer Arbeit im Netz
18Was verdienen Journalisten mit ihren Blogs und Online-Angeboten? Die Ergebnisse unser Umfrage zeigen: Von Lousy Pennies bis hin zu ordentlichen Summen ist alles drin.
Die Verlage knapsen und knausern, festangestellten Journalisten wird gekündigt und freien brechen die Auftraggeber weg. Kein Wunder, dass immer mehr Journalisten nach neuen Einnahmequellen suchen und dabei immer mehr aufs Netz setzen. Doch kann man als selbständiger Journalist mit einem Blog oder einem eigenen Web-Magazin überhaupt Geld verdienen? Oder sind das nur Lousy Pennies? Ist es Zubrot, zweites Standbein oder Vollverdienst? Wir wollten es genau wissen und haben nun schon zum zweiten Mal nach 2013 unsere große Umfrage unter Online-Journalisten mit eigenem Web-Angebot gestartet.
57 Antworten haben wir von den Machern von Blogs und ausgewachsenen Web-Magazinen erhalten – und damit deutlich mehr als 2013, als wir 22 Antworten bekamen. Zwei etwas merkwürdige Antworten waren darunter, die wir lieber aussortiert haben. 55 konnten wir also verwenden.
Das Ergebnis ist natürlich auch 2014 keineswegs repräsentativ, ermöglicht aber eine sehr aufschlussreiche Momentaufnahme zu Verdienstmöglichkeiten von Journalisten im Netz. Gleich vorneweg: Ja, es lässt sich als Journalist Geld im Internet verdienen. Zum Teil auch ganz ordentlich, abhängig von den Inhalten und der Vermarktungsstrategie. Für viele (freie) Journalisten dürfte das eigene Web-Angebot aber bisher nur eines von vielen Standbeinen sein.
Im Schnitt verdienen Journalisten im Web mehr als 1.300 Euro pro Monat
Fangen wir doch gleich mit konkreten Zahlen an: Im Schnitt verdienten die von uns mit dem Tool Surveymonkey befragten 55 Journalisten in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 eine Summe von 1.335,67 Euro. Und zwar 1.318 Euro im Januar, 1.228 Euro im Februar und 1.461 Euro im März.
Im Mittelfeld können es ein paar Hundert Euro sein.Je nach Perspektive beeindruckende oder enttäuschende Zahlen – mit sehr wenig konkreter Auskunftskraft. Denn tatsächlich waren die einzelnen Ergebnisse so unterschiedlich, dass die Durchschnittswerte fast nichts aussagen. Wir hatten Blogger, die keinen einzigen Cent oder nur ein paar Lousy Pennies verdienten, viele, die sich im Mittelfeld von mehreren Hundert Euro bewegten – und schließlich solche, die offensichtlich richtig gut von ihrer Webseite leben können und mehrere Tausend Euro im Monat machen.
Und genau deshalb waren unsere weiteren Fragen so wichtig, die zeigen, was die Grundlagen des erfolgreichen Geldverdienens im Netz sein können: Wir wollten wissen, wie viel Seitenabrufe die jeweilige Webseite im Schnitt hat – und welche Monetarisierungsform die jeweils erfolgreichsten ist. Denn, das wissen wir aus vielen Interviews mit erfolgreichen Online-Publishern und auch aus der Verdienst-Umfrage 2013: Die Besucherzahlen einer Seite und der mit ihr erwirtschaftete Verdienst hängen direkt zusammen.
Der zweite, enorm wichtige Faktor ist dann die Art der Vermarktung. Also ob ich meine Seite zum Beispiel mit selbstverkauften Anzeigen, Google AdSense oder Sponsoring monetarisiere.
Wenn ich über Luxusgüter blogge, ist die Verdienstchance größer.Außerdem entscheidet das auf der jeweiligen Webseite behandelte Thema. Eines sollte klar sein: Wenn ich zum Beispiel einen Blog über Luxusgüter betreibe, ist die Chance deutlich höher, angemessene Beiträge zu verdienen, als wenn ich über Hart IV blogge. Eine Erkenntnis, die Journalisten aus den Bereichen Mode, Autos oder Gadgets einen deutlichen Vorteil bei der Vermarktung ihrer Angebote gibt. Sozial engagierte Kollegen werden eher durch Sponsoring, Paid Content und freiwillige Zahlungen auf ihre Pennies kommen.Wie Stephan durch seine Arbeit bei Triathlon-Tipps weiß, kann der Verdienst auch saisonabhängig sein. Das bestätigt uns ein Teilnehmer, der in den abgefragten Monaten jeweils knapp über 2.000 Euro verdiente, in seinem Kommentar:
Unser Geschäft ist ein Saisongeschäft. Ihr habt nach den Winterpreisen gefragt. Im Sommer liege ich bei 5-7.000 € pro Monat. Nach Abzug aller Kosten, vor Steuern.
Die Besucherzahlen als Grundlage der Vermarktung
Doch wie viele Besucher braucht nun eine Seite, um angemessen Geld zu verdienen? Schauen wir uns zunächst einmal an, wie viele Visits die Seiten der von uns befragten Journalisten haben. Es ergibt sich ebenfalls ein sehr zerklüftetes Bild:
Wir sehen, dass gut ein Drittel der Befragten (34,54 % oder 19 Befragte) weniger als 10.000 Besucher pro Monat begrüßen kann. Den größten individuellen Ausschlag gibt es bei 10.000 bis 20.000 Besuchen (20 %/11). Interessanterweise gaben immerhin 16,36 % (9) an, mehr als 100.000 Besucher zu haben. Zum Vergleich: LousyPennies.de hat im Schnitt 30.000 Besuche pro Monat.
5,45 % oder in absoluten Zahlen drei der Befragten, freuen sich über mehr als 500.000 Besuche pro Monat auf ihrer Seite. Wer solche Zahlen erreicht, spielt definitiv in der ersten Liga. Es dürfte kaum verwundern, dass diese Seiten zu den Großverdienern in unserer Umfrage gehören.
Hier ein konkretes Beispiel von einer der großen Seiten:
Doch wie bereits erwähnt, sind Besucherzahlen nicht alles. Sehr viel hängt nunmal von der Art der genutzten Monetarisierungsformen ab, der Zielgruppe und sicher auch vom persönlichen Vermarktungsgeschickt des Seitenbetreibers.
Google bringt die meisten Besucher
Da es aber so wichtig ist, dass (die richtigen) Besucher auf eine Seite kommen, wollten wir natürlich auch wissen, wie die Leser die jeweilige Seite finden. Wir fragten also, wie die meisten Besucher auf die jeweilige Seite kommen. Im ersten Schritt war das Ergebnis keine große Überraschung: in 66,67 Prozent aller Fälle (36 Seiten) waren Suchmaschinen – und damit vor allem Google – die Hauptbesucherquelle. Das zeigt, wie wichtig es für jeden Journalisten ist, für Google zu schreiben und warum man sich heute freuen darf, dass Google offensichtlich zunehmend in der Lage ist, journalistische Qualität zu erkennen und zu würdigen.
Doch wenn man sich die nächste Grafik mit unseren Umfrage-Ergebnissen genauer anschaut, erkennt man einen weiteren Trend, der nicht zu vernachlässigen ist:
Bei knapp 17 Prozent sind die sozialen Medien der Haupt-Besucherbringer.Ja, richtig gesehen: Bei 11,1 % (= 6 Seiten) der Befragten hat Facebook bereits Google als Traffic-Lieferanten abgelöst. Bei 5,56 % oder genau 3 Seiten ist Twitter der Hauptbesuchermagnet. Das heißt: bei knapp 17 % oder 9 von 54 Seiten sind die sozialen Medien wichtiger geworden als Google. Eine Entwicklung, die man übrigens auch bei vielen großen Webseiten beobachten kann: Auch wenn nach wie vor der Hauptstrom an Besuchern über Google kommt, werden die sozialen Netzwerke für Journalisten immer wichtiger.Schön aber auch, dass 14,81 % oder 8 von 54 Seiten die meisten Besucher dadurch erhalten, dass diese die Seite durch direkt Adresseingabe ansurfen. Den Kollegen scheint es gelungen zu sein, eine Marke im Netz aufzubauen.
Wie verdienen die Journalisten ihr Geld im Netz?
Nun aber zur wichtigsten Frage: Woher kommen die Lousy Pennies? Wie verdienen die Journalisten im Netz ihr Geld? Wie bereits in der Grafik weiter oben zu sehen, haben wir unsere Umfrage-Teilnehmer deshalb zunächst befragt, welche Formen der Monetarisierung sie verwenden. Denn davon gibt es eine ganze Reihe.
Es überrascht kaum, dass sich auch hier (bei 48 Beantwortungen) ein sehr gestreutes Bild ergibt. Vor allem, weil die wenigsten journalistischen Online-Publisher nur auf eine einzige Form der Monetarisierung setzen.
Google AdSense
Adsense ist die einfachste Art, im Web Geld zu verdienen.Weit vorne ist die wohl einfachste Art, mit Anzeigen Geld auf seiner Webseite zu verdienen: Google AdSense (41,67 %). Der Code für die AdSense-Anzeigen kann nach einer schnellen Anmeldung bei Google per Copy&Paste in (fast) jede Webseite eingebunden werden und spielt dann Anzeigen passend zu den auf der jeweiligen Seite behandelten Themen aus – für jeden Klick auf eine Anzeige erhält der Seitenbetreiber einen Betrag von Google.Da die Anzeigen nach dem Gebotsverfahren bezahlt werden, kann ein Klick ein paar wenige Cent bringen oder sogar viele Euros. Zum Beispiel bei Finanzanzeigen. Wir bei LousyPennies hatten früher auch Adsense-Anzeigen, setzen inzwischen aber auf ein Sponsoring-Modell und jetzt auch LaterPay.
Eigen-Vermarktung von Anzeigenplätzen
Die Eigen-Vermarktung ist ungewohnt für Journalisten.Auf dem ersten Platz steht jedoch die Eigen-Vermarktung von Anzeigenplätzen. Das ist aufwendig und vor allem für Journalisten eine sehr ungewohnte Aufgabe (Stichwort „Trennung von Anzeigen und Redaktion“). Aber da Mittler wie Werbenetzwerke ausgeschaltet sind und keine Provision anfällt, sicher auch die lukrativste Form. Sie wird sich unserer Erfahrung nach (und auch anhand der Umfrage-Ergebnisse nachvollziehbar) aber eher für die reichweitenstarken Seiten lohnen.Amazon-Shop und Affiliate-Links
Bei jedem Produktverkauf fließt eine Provsion.Gleichauf mit Google Adsense stehen „Amazon-Shop und Affiliate Links“. Der Amazon-Shop ist eine gute Möglichkeit, über den Verkauf von Produkten Geld zu verdienen. Der Shop lässt sich über das Amazon-Partnerprogramm ganz einfach in die eigene Webseite integrieren, bei jedem Produkt, dass ein Besucher der Seite bei Amazon kauft, wird Provision fällig. Gleichzeitig lassen sich sogenannte Affiliate-Links setzen, die direkt zu einem Produkt auf der Amazon-Webseite führen und bei einem Einkauf ebenfalls eine Provisionszahlung bewirken. Ähnlich funktioniert das Affiliate-Marketing (33,33 %). Hier erhält man von Kooperationpartnern wie Z.B. Zanox oder Affilinet Anzeigen und Affiliate-Links.Sponsored Posts und Link-Verkauf
Der Linkverkauf birgt ein hohes Risiko.Sponsored Posts sind von (Firmen-)Kunden bezahlte Beiträge, die in aller Regel genauso aussehen, wie redaktionelle Beiträge. Wer journalistischen Anspruch hat, sollte diese Beiträge entsprechend kennzeichnen. Wir haben aber nicht erfragt, ob das auch immer geschieht…Nah verwandt ist der Linkverkauf, der offensichtlich auch recht weit verbreitet ist (14,58 %), obwohl er ein großes Risiko in sich birgt: Da Verlinkungen ein sehr wichtiges Kriterium für die Positionierung in der Google-Suche sind, kann es passieren, dass Google Seiten abstraft und aus dem Such-Index nimmt, die Links gegen Geld verkaufen. Und es gibt nur wenige Seiten, die es sich leisten können, nicht mehr in der Google-Suche aufzutauchen.
Vertical Networks
Auch kleine Seiten können Banner von großen Marken erhalten.Die Banner-Werbung durch ein sogenanntes Vertical Network ermöglichst es auch kleineren Seiten, an Markenwerbung zu kommen. Die Vertical Networks sind oft auf einen Themenbereich (z.B. Sport) spezialisiert und vermarkten mehrere Seiten im Paket. So erhalten große Werbekunden interessante Reichweiten, die eine einzelne Themenseite nicht bieten kann. Allerdings braucht eine Seite, die durch ein Vertical Network vermarktet werden soll, auch eine bestimmte Flughöhe – 50 bis 60.000 Besuche pro Monat sollten es schon sein.Spenden
Journalisten erhalten außergewöhnlich viele Spenden.Richtig spannend ist der hohe Anteil an Spenden per Paypal oder Flattr, die die von uns befragten Journalisten erhalten. Ein Bild, dass sich schon 2013 ähnlich gezeigt hat. Offensichtlich setzen viele Journalisten auf freiwillige Zahlungen ihrer Leser. Ein bekanntes Beispiel – nicht aus unserer Umfrage – ist netzpolitik.org. Diese Seite erhält mehrere Tausend Euro im Monat von ihren Lesern als freiwillige Spende. Einer der von uns Befragten freute sich über anziehende Spendenzahlungen: „In den letzten Wochen haben Leser große Beträge überwiesen, statt monatlich kleinere. Daher ist es eine Art Vorauszahlung.“Sponsoring
Sponsoring ist auch das Erfolgsmodell von LousyPennies.de.Immerhin 12,5 % der Antwortgeber setzen auf ein Sponsoring durch eine oder mehrere Firmen oder Organisationen. Auch wir von LousyPennies.de haben dies als die für uns interessanteste Monetarisierungsart erkannt, da wir offensichtlich mit Journalisten, Bloggern und anderen Medienschaffenden eine interessante Zielgruppe erreichen. Das Sponsoring ermöglicht es uns, uns unabhängig von reinen Besucherzahlen zu vermarkten – auch wenn sich unsere Sponsoren natürlich auch für unsere Reichweite interessieren.Spannend dürfte in den nächsten Jahren die Entwicklung bei den beiden Monetariserungsformen werden, die keine einzige Antwort erhalten haben: Stiftungen und Paywalls, so wie etwa bei uns jetzt mit LaterPay. Auch das Thema Crowdfunding haben wir noch nicht abgefragt, nach dem Erfolg der Krautreporter dürfte es aber immer wichtiger werden.
Die erfolgreichsten Monetarisierungsformen
Nachdem wir nun wussten, welche Monetarisierungsformen unsere Befragten nutzen, wollten wir auch in einer freien Frage wissen, welche die für sie persönlich erfolgreichste ist, also die meisten Umsätze bringt. Auch hier zeigte sich ein zerklüftetes Bild, das aber unsere Theorie stützt: Je nach Themenbereich und Zielgruppe gibt es unterschiedlich erfolgreiche Wege, an Geld zu kommen. Manchmal wird es aber auch an persönlichen Vorlieben oder Einstellungen der Macher liegen.
Am häufigsten genannt wurden folgende Monetarisierungsformen als die jeweils am erfolgreichsten:
- Sponsored Posts (10 Mal)
- Eigenvermarktung von Anzeigenplatz ( 7 Mal)
- AdSense (6 Mal)
- Amazon und Affiliate-Links (4 Mal)/Banner-Anzeigen (4 Mal)
- Sponsoring (3 Mal)
Interessant waren auch weitere Formen, die wir vorher gar nicht abgefragt haben:
So macht je ein Befragter am meisten Umsatz mit dem Youtube-Partnerprogramm, dem Verkauf von eigenen E-Books, Beratungsangeboten und freiwilligen Spenden. Zwei Angebote erwirtschafteten den Hauptteil Ihres Einkommens durch Partnerschaften mit klassischen Medien. Stephan setzt bei My-Highlands.de sehr stark auf einen Shop, in dem er etwa selbstgestaltete und -geschriebene Bücher, Kalender und Flyer verkauft. Wir bei LousyPennies.de versuchen uns gerade mit unserem ersten Blogger-Seminar in München eine weitere Einnahmequell zu erschließen.
Es zeigt sich: Bei der Suche nach der passenden Erlösform ist Kreativität und Experimentierfreude gefragt. So etwa auch bei der Vermarktung eines Newsletters. Hierzu schreibt ein Teilnehmer:
Wir hoffen, dass wir mehr Abonnenten unseres wöchentlichen, kostenlosen Newsletters durch die Medienpartnerschaften bekommen. Wir setzen die Schallgrenze bei ca. 4.000 Abonnenten an – dann wollen wir Anzeigenkunden werben. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Interessanter Überblick: Beantwortete Fragen in der Einzel-Übersicht
Wer nun noch weiter ins Detail gehen und sehen möchte, wie Besucherzahlen und Monetarisierungsform zusammenpassen, der kann diese Auswahl der Beantwortungen aus unserer Umfrage betrachten. Sie zeigt sehr deutlich, dass man – natürlich – noch nichts oder kaum etwas verdient, wenn man noch wenige Besucher hat, die Erlöse aber zunehmen, sobald die Besucher in größeren Zahlen kommen.
Gute Aussichten: Steigende Erlöse erwartet
Doch wie wird es weitergehen in den nächsten Monaten? „Der Trafficwachstum wird es richten“, sagte ein Befragter. Ein anderer stieß etwas skeptischer ins selbe Horn: „Mit steigendem Traffic wachsen auch die Umsätze. Trotzdem weiß man nie, wie es weitergeht. Der Markt ist ja sehr ’sprunghaft‘.“
Skeptisch ist auch dieser Befragte, der offensichtlich schon länger im Geschäft ist:
1. Die TKP-Preise für Banner gehen immer weiter in den Keller
2. Die Abhängigkeit von Google ist existenziell – ohne, dass man auch nur den geringsten Einblick hätte, warum was passiert. z.B. von heute auf morgen Halbierung der Besucher, obwohl die Seiten nach einem Relaunch laut den Userkommentaren noch einmal deutlich besser geworden sind und pro Besucher im Schnitt auch mehr Seiten aufgerufen werden …
3. Der Umsatz ist in den vergangenen fünf Jahren um 3/4 zurückgegangen
Doch trotz solcher pessimistischer Aussagen, ist die Grundstimmung bei den Befragten gut. Fast 50 % glauben, dass sie in den nächsten Monaten mehr verdienen werden – und das liegt nicht nur am anziehenden Sommergeschäft.
Soll ich jetzt auch bloggen?
Bleibt die alles entscheidende Frage: Lohnt sich das Bloggen überhaupt? Wenn man die reinen Zahlen betrachtet, könnte man versucht sein, dies mit „Nein“ zu beantworten. Wenn man dann auch noch die viele Zeit, die viele Kollegen in ihre Blogs investieren, in Stundenlohn umrechnen würde, wäre man vermutlich endgültig der Meinung, dass es besser wäre, die Zeit in etwas anderes zu investieren. Burger braten zum Beispiel.
Wir kennen kaum einen bloggenden Journalisten, der dies ausschließlich macht, um Geld zu verdienen.Doch eine solche Sichtweise ist in unseren Augen großer Quatsch. Wir kennen kaum einen bloggenden Journalisten, der dies ausschließlich macht, um Geld zu verdienen. Das Bloggen bringt inhaltliche Freiheit, das Bewusstsein, sein eigener Chef zu sein – und tatsächlich mit Hartnäckigkeit und professionellem Auftreten viele Möglichkeiten, irgendwann etwas mehr als Lousy Pennies zu verdienen.Das kann natürlich dauern. Nach unseren Erfahren sind bis zu drei Jahren Anlaufzeit normal, bis man mehr als ein paar Lousy Pennies verdient. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel,
Als Journalist sollte man auch auf keinen Fall den Marketing-Effekt eines eigenen Blogs oder Webmagazins unterschätzen. Man positioniert sich sowohl beim Leser als auch für potenzielle Auftraggeber aus den klassischen Medien oder von Unternehmen als Experte und wird so neue Aufträge generieren. Und damit auch mehr als nur Lousy Pennies.
Unsere Empfehlung aus ganzem Herzen: Fangt am besten sofort damit an!
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Ach so, das lag an Laterpay. Im RSS-Feed konnte ich übrigens alles komplett lesen.
Ja, das ist LaterPay – und war ein Problem mit unserem Cache, der das LaterPay-PlugIn ausgetrickst hat. Jetzt ist alles ok, RSS-Feed ist auch eine interessante Info… Danke Dir!
Kommt mir in den Sinn, worüber ich gestern eine Meldung schrieb: „Selbstverwirklichung zum Preis der Selbstausbeutung“. Stammt aus dem Mission Statement der LiveKomm. Musikbranche. Scheint hier auch zu passen. // bzgl. Laterpay: Geklickt, bestätigt, und nun…? Nix fordert mich nach dem Lesen zum Zahlen auf und selbst wenn ich wollte führt kein Weg zur Möglichkeit.
Der Name sagt ja schon „Laterpay“. Zahlen musst du wohl erst, wenn du 5 Euro „ausgegeben“ hast und dann noch weitere kostenpflichtige Angebote lesen möchtest.
Genau :-)
Schon klar, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: Einmal bestätigt ist es kompletto out of sight. Kein Zähler, kein Link, kein Kontostand. Nix. Weg. Komplett. Aus. Vorbei. Gone! ;)
Und mir kommt mein eben veröffentlichter Bericht über das Tracking bei deutschen Online-Zeitungen (Rubrik: amüsieren :-) ) in den Sinn, denn auch bei mir keine Nachfrage nach Name, Adresse oder was auch immer. Beängstigend! Woher kennt mich laterpay? Hab in den Datenschutzhinweisen nachgeschaut – die sitzen in München. Ist da nicht auch der BND? Und dann musste ich auch noch Third-Party-Cookies aktivieren.
:-)
In puncto Laterpay vielleicht bedenkenswert: Ich unterstelle mal, dass lousypennies.de einen überdurchschnittlichen Anteil an Medienleuten und Branchenangehörigen als Leser hat. Insofern ist dessen Akzeptanz hier vielleicht nicht repräsentativ für den Rest des Netzes.
Konkrete Kopf-Nabelschau, was in den letzten fünf Minuten in mir vorging: Aus Facebook den Link von Stephan angeklickt, hier gelandet. Dann Popup mit Laterpay-Aufforderung. Erster Gedanke: „Och nööö – soo wichtig ist mir diese Info dann doch nicht.“ Ein paar Sekunden später: „Moment mal – zicke ich hier wirklich wegen 30 Cent rum? Nachdem ich bereitwillig 60 Euro in Richtung Krautreporter geschoben habe? Das kann es ja wohl nicht sein. Also mache ich nun doch gerne auch beim Experiment ‚Laterpay‘ mit.
Allerdings mache ich mir eben Sorgen, ob diese initiale „Wie, ich soll bezahlen? Muss doch nicht sein, an anderer Stelle gibt es diese oder ähnliche Inhalte bestimmt gratis“ bei vielen Normalo-Lesern nicht doch obsiegen dürfte. Bin nichtsdestotrotz auf Eure Erfahrungen gespannt!
Schade, mit Firefox OS 1.1 auf Handy kann ich leider den Inhalt weder lesen noch Bilder schauen. AGB-Dokumente bei Kauf sind leider auch unleserlich. Mal schauen ob ich nachher noch Zeit finde das am Desktop auszuprobieren. Wenigstens kommentieren geht…
Bisschen Bild+-Feeling. Spannendes erhofft, ohne viel Mehrwert rausgegangen. Wenn oben geschrieben wird, dass die Durchschnittswerte nichts bringen, warum zeigt man dann nicht mal Positivbeispiele und Negativbeispiele? 29 Cent war das imho nicht wert.
[…] Lousypennies.de: Journalisten packen aus: Das verdienen wir mit unserer Arbeit im Netz “Was verdienen Journalisten mit ihren Blogs und Online-Angeboten? Die Ergebnisse unser Umfrage zeigen: Von Lousy Pennies bis hin zu ordentlichen Summen ist alles drin. …” Weiterlesen […]
Vielen Dank für den tollen Artikel und das doch so viele bei der Umfrage teilgenommen haben. Die Auswertung ist recht gut beschrieben und es zeigt sich ein deutliches Bild: Wenige verdienen viel, viele verdienen wenig.
Die Grafiken würde ich mir noch einmal anschauen. Erwartet hätte ich bei den Seitenaufrufen eine abfallende Kurve. Und man hätte eine Grafik erstellen können Besucherzahlen vs. Einnahmen. Das hätte die Korrelation der beiden Werte aufgezeigt.
Ich fand es für 0,29 € i.O. Laterpay schaue ich mir auf jeden Fall mal an.
Viele Grüße
Stefan
Ihr habt bestimmt eine tolle Datenmenge. Mit etwas mehr Ahnung von Statistik hättet ihr da bestimmt deutlich mehr herausholen können. Z.B. ist in eurem fall der Median mindestens genauso aussagekräftig wie der Durschnittsverdienst. Vielleicht könne ihr das noch nachholen?
Inzwischen verdient man mit gut besuchten Youtube Channeln viel mehr.
Bereue die 29 Cent für den Beitrag nicht! Aber! Was mich in dieser ganzen Diskussion immer wieder Trennschärfte vermissen lässt: Alles läuft unter der Fragestellung „Geld verdienen mit Journalismus im Netz“.
Das Netz als neue Vertriebsplattform eines alten Handwerks betrachtet, heißt doch eigentlich: Knete gegen Inhalt. Gut, Werbung sind auch Inhalte, wenn auch keine redaktionellen, aber ihre Schaltung bringt Geld und erfolgt, weil man von einer Reichweite durch journalistische Qualität ausgeht. Sponsored Posts würde ich da ebenfalls gelten lassen, weil das, womit das Geld verdient wird oder was Ursache für den Mittelzufluss ist, eben unser Handwerk bleibt. Auch Spenden fallen da noch drunter.
Was aber haben bitte Bloggerseminare bspw. damit zu tun? Habe selbst mal nicht schlecht verdient mit Fortbildungen und Zertifizierungen im europäischen Lebensmittelrecht. Hatte dazu auch ein Buch geschrieben. Und natürlich habe ich beides – die Seminare wie das Buch – auf einer Website (nicht Blog!) beworben. Deswegen aber nun zu behaupten, ich hätte dieses Geld „im Netz“ verdient, und auch noch mit Journalismus – sorry, das ist doch Augenwischerei!
Die Kohle kam erst als Buchhonorar, dann als Tantiemen und von VG Wort und Bildkunst – dafür, dass ich es eben ersonnen, mir einen passenden Verlag gesucht und es nach Verhandlungen und Vertragsschluss schließlich geschrieben habe. Okay, dass ich noch auf einen Amazon-Link auf meiner SIte verzichtet habe, mag man mir als Blödheit anlasten…
Da der „Hauptgewinn“ aber im Initialen Vertragshonorar lag, wird das insgesamt nicht fürchterlich ins Gewicht fallen.
Und die Seminareinnahmen hatte ich, weil man mich durch meine Print (Buch wie Zeitschriften) – Veröffentlichungen als Experte und Praktiker kannte – und weil ich inhaltlich wie didaktisch ein ausgefeiltes Programm hatte und mich vor die Leute gestellt und denen jeweils fast einen ganzen Tag was beigebracht habe. Dafür haben die gezahlt! Die Website war dabei nur EIN „Vertriebsinstrument“ – und ebenfalls nicht mal das dickste.
Klar, was ich mit „Augenwischerei“ und mangelnder Trennschärfe in dieser ganzen Debatte meine?
Ich persönlch sehe das Bloggen auch als eher als Zusatzeinkommen. Die Wenigsten erlangen hier völlige Unabhängigkeit und betreiben dies aus Haupt-Geschäft. Für einen Weg in die völlige Selbstständigkeit, würde ich hier das Affiliate-Marketing-Business vorziehen. Hier sehe ich ein lukrativeres Aufwand-Ertrags-Verhältnis.
Ich nenne es eine Art bedingungsloses Grundeinkommen. Aber ja: Darauf muss ich noch aufstocken.