Richard Gutjahr über Laterpay: „Endlich können wir mit Lousy Pennies bezahlen“
14Ist Laterpay das Bezahlsystem, auf das alle gewartet haben? Richard Gutjahr ist davon überzeugt – schließlich hat er es selbst mitentwickelt…
Mit Revolutionen kennt sich Richard Gutjahr aus. 2011 twitterte der bloggende Journalist live vom Tahrir-Platz in Ägypten, seit Jahren schreibt und bloggt er über die digitale Transformation. Jetzt plant er selbst eine Revolution. Und die soll nichts anderes bringen, als die Lösung für das Problem, mit dem jeder kämpft, der journalistische Inhalte im Netz veröffentlicht: Die Bezahlung dieser Inhalte mit Kleinstbeträgen.
Zusammen mit einem Münchner Startup präsentiert Richard Gutjahr nun „Laterpay“. Ein laut eigener Aussage ebenso einfaches wie faires Mikropayment, mit dem es erstmals möglich sein soll, auch Kleinstbeträge für einzelne Artikel, Fotos und Videos sinnvoll abzurechnen. „Bezahlen fast so einfach wie das Liken bei Facebook!“, sagt er. Richard ist aber mehr als nur der Botschafter für das neue Produkt. Er hat es als Berater mitentwickelt und in vielen Details ganz entscheidend geprägt.
Jetzt ist Laterpay, so Richard Gutjahr, ein Bezahlsystem geworden, dass die Bedürfnisse des Leser in den Mittelpunkt stellt, ihm das Bezahlen mit Lousy Pennies ermöglicht – und den Journalisten und Verlagen genug übrig lässt, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Mal sehen, was er selbst dazu sagt…
„Es ist einfach und jeder kann mitmachen“
Hallo Richard, wir schreiben das Jahr 2014 – und endlich soll es mit Laterpay ein einfaches Mikro-Bezahlmodell für journalistische Inhalte geben. Warum eigentlich erst jetzt und warum nicht von großen Verlagen? Die Idee lag doch auf der Hand…
Weil sich die Bezahlmodelle der Verlage vor allem an den Bedürfnissen der Verlage orientiert haben und selten an denen der Leser.
Wie meinst Du das?
Die Verlage haben bisher versucht, das in die Online-Welt zu übertragen, was sie aus der Print-Welt kennen. Sie wollen Abos verkaufen und ihre Produkte gebündelt an den Mann bringen. Das hat damals in der Analogzeit auch Sinn gemacht, als man Druckereien, Lastwagen und Flugzeuge bezahlen musste.
… und jetzt?
Wenn es keinen Unterschied mehr macht, ob man einen einzelnen Artikel oder ein ganzes Kompendium aus Wirtschaft, Politik und Sport verkauft, muss man bereit sein, sich von dieser Zwangsbündelung journalistischer Inhalte zu lösen,
Die Leser jedenfalls haben das schon lange getan. Nur die Anbieter haben sich bisher dieser neuen Nutzungsart verweigert.
Warum sollten sie sich jetzt nicht mehr verweigern?
Weil sie merken, dass die Modelle, mit denen sie an den Start gegangen sind, nicht funktionieren. Man merkt auch, dass selbst Premiuminhalte kaum ziehen, wenn man sie im Paket verkauft.
Ok, jetzt kommt also dieser Blogger Gutjahr, der auch noch für einen öffentlich-rechtlichen TV-Sender arbeitet und zerbricht sich den Kopf der Verlage. Sehr lustig…
Ich denke nicht in Kategorien wie Verlage oder Rundfunksender. Ich denke nicht in Kategorien wie Verlage oder Rundfunksender sondern in erster Linie als Journalist. Als Inhalteanbieter ist es mir schon lange aufgestoßen, dass es bisher noch kein System gab, das es mir erlaubt hat, größere Geschichten oder aufwändige Recherchen direkt von meinem Lesern bezahlen zu lassen.
Gibt es doch. Paypal zum Beispiel…
Wenn ich Paypal verwende, kassiert Paypal bei einem Betrag von 1 Euro schon Transaktionskosten von knapp 40 Cent! Das kann nicht im Sinne des Lesers sein – und in dem des Autoren und der Verlage schon mal gar nicht.
Andere Formen von Micropayment, die unter einem Euro liegen, gibt es in dieser Form nicht. Und wer ist schon bereit, für einen einzelnen Artikel mehr als 50 Cent zu zahlen, selbst für einen Spiegel-Aufmacher, wenn ich doch weiß, dass das ganze Heft gedruckt und gebunden für 4 Euro zu mir nach Hause kommt.
Die Menschen wollen zahlen. Allein: der Bezahlvorgang muss bequem sein und die Preise nachvollziehbar. Eine Erfahrung übrigens, die sich vor drei Jahren auf dem Tahrir-Platz in Kairo für mich bewahrheitet hat.
Warum dort?
Die Menschen sind sehr wohl bereit, für journalistische Arbeit zu zahlen, wenn man ihnen die Möglichkeiten dazu gibt.Ich bin damals auf eigene Faust nach Ägypten geflogen, um von den ersten Tagen der Revolution zu berichten. Die einzige Möglichkeit ins Internet zu gehen, war per Handy. Das hat bei mir mehrere 1000 Dollar Roaminggebühren verursacht. Meine Leser haben mitgekriegt, wie ich jeden Tag meine Telefongesellschaft, die zweimal am Tag angerufen hat, angefleht habe, mir nicht den Datenhahn zuzudrehen. Dann haben diese Leser angefangen, mir Geld für meine Berichte zu zahlen.
Ich habe das zuerst gar nicht mitbekommen, aber als ich nach Hause kam, waren auf einmal knapp 4000 Euro auf meinem Konto, die mir eines gezeigt haben: Die Menschen sind sehr wohl bereit, für journalistische Arbeit zu zahlen, wenn man ihnen die Möglichkeiten dazu gibt.
Allerdings war Deine Aktion auf dem Tahrir-Platz auch eine Ausnahme…
Ja, ich weiß natürlich, dass der Tagesjournalismus nicht immer auch eine Revolution mit sich bringt. Dennoch glaube ich, dass die Menschen durchaus bereit sind, Geld für journalistische Inhalte auszugeben, solange zwei Bedingungen erfüllt sind:
- Sie wollen es bequem haben. Der Bezahlvorgang muss so schnell und einfach funktionieren wie das Liken bei Facebook.
- Sie wollen sich nicht binden, sondern nur das bezahlen, was sie konsumieren. Sie wollen nicht zwangsverpflichtet werden, bei Dutzenden Anbietern jeweils ein neues Tages-, Wochen- oder Monatsabo abzuschließen. Und ein einzelner Artikel darf nicht mehr kosten als eine ganze gedruckte Zeitung am Kiosk. Dabei geht es weniger ums Geld, als ums Prinzip.
Das führte dann zu Laterpay?
Konkret begann es mit der Zeitungsdebatte, die ich vor einem Jahr in meinem Blog mit Gastautoren wie Frank Schirrmacher, Sascha Lobo, Marius Sixtus und Ulrike Langer geführt habe und die Cordt Schnibben wenige Wochen später bei Spiegel Online weitergeführt hat. Ich habe mir damals die Kommentare, Anregungen und Wünsche der Leser sehr genau angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass es gar nicht so unmöglich scheint, was sich alle im Grunde wünschen.
Und dann?
Und dann rief mich Christian Hasselbring an, der ehemalige Geschäftsführer von stern.de. Er erzählte mir von Laterpay, einem Startup, an dem er beteiligt ist. Wir haben uns mehrfach getroffen und festgestellt, dass wir von der gleichen Philosophie angetrieben werden. Nämlich durch die Überzeugung, dass der Leser guten Journalismus im Grunde ja tatsächlich bezahlen WILL und nicht in die Schmarotzerecke gestellt werden darf.
Wer steht hinter Laterpay?
Mit der zweiten Finanzierungsrunde im Sommer 2013 ist ein Privatinvestor aus der Schweiz an Bord gekommen. Die Bestandsinvestoren aus der Seed Finanzierungsrunde im Jahr 2011 sind weiterhin mit von der Partie: Klaas Kersting (Gründer Gameforge und Flaregames), Adrian Bult (ehemaliger CEO Swisscom Mobile), Christoph Brand (ehemaliger CEO Sunrise Schweiz) und die Industriellenfamilie Schoeller.
Wie konkret ist Deine Verbindung zu Laterpay?
Erst wollte ich nur darüber berichten. Dann habe ich festgestellt, dass ich selbst so überzeugt war von der Idee, dass ich Teil des Teams geworden bin. Das war nicht so geplant, aber ich bin jetzt Ideenlieferant und Berater, bin aber an der Firma selbst nicht beteiligt.
Ok, jetzt kommt die Keule: Bist Du dann eigentlich noch Journalist?
Was dieses Projekt betrifft, bin ich fast schon Unternehmer, oder sagen wir: Unternehmer-Journalist. Wobei ich das nie vorhatte. Ich habe vielmehr das Gefühl, ich musste sprichwörtlich etwas unternehmen, nachdem es all die Jahre niemand geschafft hat, meinen Lesern ein solches Modell anzubieten.
Ob Laterpay die Lösung ist, kann ich heute noch nicht sagen. Aber wenigstens kann ich sagen, ich habe etwas versucht.
Was sagt denn der Bayerische Rundfunk zu Deinem Engagement?
Dass das meine journalistische Integrität verletzen könnte, kann ich in diesem Zusammenhang nicht sehen.Ich bin ja in allererster Linie freier Journalist, der unter anderem auch beim BR arbeitet. Und wenn man die Aussagen der Senderchefs und Redaktionsleiter, sei es von Zeitungen oder Sender für die ich arbeite, ernst nehmen kann, dann ist das doch genau das was sich alle wünschen: ein Journalist lernt, auch unternehmerisch zu denken und Eigeninitiative zu zeigen. Dass das meine journalistische Integrität verletzen könnte, kann ich in diesem Zusammenhang nicht sehen. Ob ich für einen Verlag, für einen öffentlich-rechtlichen Sender oder ein Startup arbeite, darf doch keine Rolle spielen, wenn es darum geht, die Situation für uns Journalisten zu verbessern.
Wie funktioniert Laterpay?
Das kann man sich wie einen Besuch in der Kneipe vorstellen. Da möchte man nicht alle fünf Minuten bei jedem Getränk nach dem Mädchennamen seiner Mutter gefragt werden und auch noch einen Captcha-Code in die Tastatur hauen müsen. In der Regel bestellt man und bekommt die Getränke ohne sofort zu zahlen. Der Kellner markiert die Anzahl der Getränke mit Strichen auf dem Bierdeckel. Am Ende des Abends zahlt man die Getränke, die man getrunken hat, aber nicht alles was auf der Speisekarte steht.
Das Entscheidende ist, dass der Bezahlvorgang so einfach ist, wie das „Liken“ bei Facebook. Man markiert über einen längeren Zeitraum die Artikel, die man gelesen hat. Ein kleiner Zähler auf den Seiten, die Laterpay nutzen, zeigt Dir an, was Du aktuell angeschrieben hast. Erst wenn fünf Euro zusammengekommen sind, wirst Du ein einziges Mal aufgefordert, Dich zu registrieren und eine der üblichen Zahlmethoden zu wählen. Danach nie wieder.
Am Ende des Monats bekommen Anbieter und Nutzer eine Monatsabrechnung, in der centgenau alle Artikel aufgelistet sind, die man zusammengelesen hat. Ähnlich wie ein Einzelverbindungsnachweis bei der Telefonrechnung.
Was unterscheidet Euch von Flattr?
Flattr ist eine Blackbox. Weder der Autor, noch der Leser haben ein Gefühl dafür, was ein Artikel wert ist, weil das Geld nach einem bestimmten Schlüssel ausgeschüttet wird. Wenn ein Leser nur einen oder zwei Artikel im Monat flattert, erhält der Autor entsprechend mehr Geld. Wenn ein Leser dagegen in einem Monat viele Artikel konsumiert, erhalte ich als Autor nur einen Bruchteil des Geldes. Das ist ein Glücksspiel.
Der Hauptunterschied zu flattr aber ist ein anderer: flattr setzt auf Freiwilligkeit. Wir wollen bezahlt werden weil wir der Meinung sind, dass unsere Inhalte wertvoll sind.
Mit LaterPay führen wir außerdem als erster Anbieter überhaupt die optionale Content-Rückgabe für einzelne Inhalte ein. Damit wollen wir die Einstiegshürden für den Leser so niedrig wie möglich halten. Ein spezieller Algorithmus sorgt dafür, dass das System für alle fair bleibt und nicht die immer gleichen User sämtliche Inhalte en gros zurückgeben. Noch einmal: Wir sind davon überzeugt, dass der Leser für gute Inhalte gerne bezahlt – und wir glauben an gute Inhalte.
An wen richtet sich Laterpay?
Primär an den Leser. Wenn er im Netz etwas entdeckt, was ihm gefällt, soll er die Möglichkeit haben, schnell und einfach bezahlen zu können. Und gleichermaßen auch an Autoren, die ihre Werke auch unabhängig von einem großen Verlagsumfeld an den Mann oder die Frau bringen möchten.
Was ist mit den Verlagen und Medienhäusern?
Natürlich würde es uns freuen, wenn sich die Verlage unser Modell mal anschauen.Natürlich würde es uns freuen, wenn sich die Verlage unser Modell mal anschauen. Je mehr sich daran beteiligen, umso attraktiver wird es. Wir denken das Web mehr wie ein Leser: Wir unterscheiden nicht zwischen Springer oder einem einfachen Blogger. Wir bieten eine Dienstleistung an, die für beide gleich funktioniert.
Unser Blog läuft wie so viele auf WordPress. Wird es Plugins geben, mit denen ich Laterpay integrieren kann?
Das WordPress-Plugin ist bereits fertig, Joomla folgt in ein paar Wochen. Alle anderen, die ein großes Content Management System verwenden, werden über eine API-Schnittstelle angebunden.
Viele Verlage setzen auf eine mehr oder weniger harte Paywall. Was unterscheidet Laterpay davon?
Laterpay ermöglicht dem Autor, selbst auszuwählen, auf welche Art und Weise er seine Inhalte vertreiben möchte. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, die Bezahlung wie bei einer Paywall vorzuschalten. Man sieht dann einen Anreißer-Text und muss dann auf den Laterpay-Knopf drücken, der mit, sagen wir, 10, 20 oder 50 Cent das Weiterlesen ermöglicht.
Auch Abos und sogar Mischformen sind möglich, etwa ein Mikro-Fremiummodell, bei dem Du eine große, lange Geschichte frei anbietest und Zusatzfeatures wie hochauflösende Bilder, Infografiken oder eine Power-Point-Präsentation zum Kauf anbietest. Eine Art „In-App-Purchase“ wie man das von Handy-Games kennt, nur eben für Journalismus. Als Inhalteanbieter habe ich auf einmal ganz neue Möglichkeiten, journalistische Inhalte zu definieren und auch einzeln zu verkaufen.
Auch die Monetarisierung über Werbung in bisherigem Umfang ist dadurch weiter möglich, da die Artikel nicht hinter einer Paywall versteckt werden und die Reichweite erhalten bleibt.
Wie funktioniert das mit der Registrierung bei Laterpay? Muss ich erstmal ein Konto eröffnen, um das System überhaupt nutzen zu können?
Nein, das System registriert Dein Gerät, mit dem Du unterwegs bist. Nachdem festgestellt wurde, dass Du die Fünf-Euro-Grenze erreicht hast, wirst Du zum ersten Mal aufgefordert, Dich zu registrieren.
Ich habe aber mehrere Geräte.
Kein Problem. Je nachdem, mit welchem Gerät Du zum ersten Mal die Hürde erreichst, wirst Du aufgefordert Dich zu registrieren. Auf den anderen Geräten läuft der Zähler weiter. Wenn Du dort die fünf Euro erreichst, kannst Du Deine Nutzerdaten eingeben und die Accounts werden automatisch zusammengeführt.
Ok, was aber ist, wenn ich Eure 5-Euro-Hürde erreiche und ich mich gerade nicht registrieren will oder kann, weil ich unterwegs bin oder meine Kreditkartendaten gerade nicht parat habe. Dann kann ich nichts mehr lesen, oder?
Nein, auch hier denken wir vom Leser her. Natürlich erscheint das Menü, sobald Du die fünf Euro erreicht hast. Aber wenn Du Dich gerade nicht registrieren kannst, lassen wir Dich trotzdem weiterlesen. Wir schreiben einfach weiter an und fordern Dich dann später nochmal auf, Dich zu registrieren.
Und wenn ich jetzt die Schnorrerstrategie fahren würde und alle Aufforderungen ignoriere?
Wir glauben, dass eine ganze Marktnische bisher nicht bedient wurde, nämlich die der Lousy Pennies.Wenn man partout nicht zahlen will, wird man irgendwann gesperrt. Wir gehen aber davon aus, dass die Nutzer zahlen wollen. Wir glauben, dass eine ganze Marktnische bisher nicht bedient wurde, nämlich die der Lousy Pennies.
Wie verdient Laterpay sein Geld?
Durch eine Transaktions-Provision, die erstaunlich gering ausfällt. Während Shops wie iTunes von Apple im Schnitt 30 Prozent nehmen, bleibt Laterpay in der Regel unter 15 Prozent. Das gilt sogar für Kleinstspenden. Egal ob der Leser 1 Euro oder 10 Cent zahlt, gehen davon maximal 15 Prozent an Laterpay. Bei 10 Cent gehen also nur 1,5 Cent für die Dienstleistung drauf, von denen wir dann noch die Hälfte an Kreditkartenunternehmen, Banken oder Paypal abführen müssen.
Wird es Laterpay auch international geben?
Wir haben eine entsprechende Banken-Lizenz beantragt, so dass wir in wenigen Monaten international starten können.
Wie sieht es denn bei Laterpay mit dem Datenschutz aus?
Der freut sich. Der bayerischen Datenschutzbeauftragte hat Laterpay bereits für seine Maßnahmen rund um den Datenschutz gelobt. Die Sicherheit der Daten ist bei uns oberstes Gebot und wird regelmäßig von zertifizierten Prüfern nach den Standards des PCI-DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) überprüft. Wichtig für den Leser: Wir verkaufen keine Daten, wir wollen ja die Inhalte verkaufen.
Ok, jetzt hast Du sicher den einen oder anderen unserer Leser überzeugt. Wie mache ich denn mit?
Nun, als erstes kannst Du Dir Laterpay exklusiv in meinem Blog ansehen. Hier findet die G!eldpremiere statt. Wir nutzen das, um das System vorzustellen und im Live-Testbetrieb zu verbessern.
Jeder Blogger kann sich aber bereits auf der Laterpay-Homepage registrieren und wird dann das WordPress-Plugin und seinen persönlichen Zugangscode zugeschickt bekommen, sobald das System rund läuft. Später wird es auch ganz normal bei WordPress runterladbar sein.
Ich habe in den vergangenen Jahren viele hoffnungsvolle Projekte scheitern sehen. Warum wird es ausgerechnet Laterpay schaffen?
Weil es einfach ist und jeder mitmachen kann. Es kostet den Blogger keinen Cent und der Nutzer zahlt bis 5 Euro erstmal gar nichts. Außerdem liegt eine breite Verbreitung im Sinne aller: Je mehr Seiten Laterpay nutzen, umso eher werden die 5 Euro vollgemacht und alle profitieren davon.
Aber werden die Leser wirklich bezahlen wollen? Ich sage nur „Kostenlosmentalität“.
Ich glaube sehr wohl, dass Bezahlschranken und Abomodelle irgendwann Sinn machen werden. Ich glaube sehr wohl, dass Bezahlschranken und Abomodelle irgendwann Sinn machen werden. Wir haben den User in den letzten zehn bis 15 Jahren dazu erzogen, dass alles gratis ist. Deshalb wird eine harte Bezahlschranke nicht funktionieren. Mikropayment ist die notwendige Brücke, den Leser wieder ans Bezahlen zu gewöhnen. Er wird lernen, guten Journalismus im Netz wieder wertzuschätzen.
Erst wenn er eine Orientierung über diese Wert hat und feststellt, dass er im Monat 20 bis 30 Euro ausgibt, macht es Sinn, ihm zu sagen: Bei uns kriegst Du für 9,99 Euro „All you can read“ – und zwar verlagsübergreifend! Das ist der Tag an dem Paywalls wieder funktionieren.
Lieber Richard, vielen Dank für das Interview.
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Liest sich spannend. Ich werde das mal auf meinem Blog anbieten, sobald das WordPress-Plugin da ist. Ich hoffe, dass der Service Akzeptanz bei den Lesern findet. Dazu wäre es wichtig, dass ihm möglichst schnell große Blogs und auch Verlage eine Chance geben.
Wir werden das natürlich auch machen, sobald es möglich ist :-)
Das wird nichts.
Gerade weil es nicht auf Freiwilligkeit beim Betrag setzt.
Das bedeutet daß man sich entscheiden muß was man ‚bezahlt‘ und was nicht um sein selbstgewähltes Budget für sowas nicht zu überschreiten. Wir sind inzwischen Flatrates gewohnt, ob Internet, Telefon oder Zeitungsabo.
Das macht Flattr schonmal besser, zusätzlich zu – freiwilligen – Spenden beliebiger Höhe.
Ausserdem ist 15% Provision noch über den schon hohen 10% von Flattr.
Schade, neue Ideen wären nicht schlecht, sehe ich aber bei Laterpay nicht.
Das wird nichts… Hmmh, eine sehr pauschale Aussage. Ich habe keine Ahnung, ob es was wird, aber ich werde es ausprobieren und würde mich freuen, wenn es klappt. Wenn es nicht klappt, hat es Richard wenigstens versucht und lernt vielleicht daraus für den nächsten Versuch.
Naja, aber Flattr funktioniert auch nicht wirklich gut, zumindest seit die den Zwang zum Eigen-Flattrn für Publisher abgeschafft haben. Und vorher war das auch eher ein Umverteilungssystem innerhalb der Blogosphäre.
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Dann wird der Zähler niemals die 5 Euro erreichen.
Klingt super, werde ich auf jeden Fall probieren mit einem meiner Blogs. Wo Laterpay noch nachbessern sollte: beim Corporate Design. Logo, Typografie und eigentlich auch die Farbe finde ich ziemlich gruselig. Und ich glaube schon, das solche Details heutzutage wichtig sind und mit darüber entscheiden, ob sich eine Idee durchsetzt oder nicht.
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Hm, beim Versuch, mich zu registrieren, kommt nur ein Hinweis, dass das erst später möglich ist „Coming soon“ :/
Ich glaube, wir müssen uns noch ein bisschen gedulden – gebe das aber gleich an Richard weiter :-)
Danke :)
[…] ausführlichere Vorstellung findet sich im Blog von Richard Gutjahr und in einem Interview mit ihm auf Lousy Pennies, eine Demo-Installation, auf der keine Käufe getätigt werden, gibt es ebenso.) Auf diese […]
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