„Sorge Dich nicht, zensiere!“ Tipps und Tricks für bessere Kommentare von Deef Pirmasens
16Journalist und Blogger Deef Pirmasens („quer“) verrät uns, warum Kommentare so wichtig für jedes journalistische Format im Internet sind – und wie Journalisten mehr Kommentare generieren können.
Manchmal leiste ich mir am Wochenende den Luxus, keine Telefonanrufe anzunehmen. Aber als Deef Pirmasens bei mir anrief, ging ich sofort ran. Denn nicht nur, dass Deef ein guter Freund ist – der Journalist ist auch ein erfolgreicher Blogger und Autor, betreut unter anderem das Blog der BR-Sendung „quer“.Und als er mir erzählte, dass er auf der kommenden re:publica zusammen mit einer Kollegin von Extra3 ein Panel zum Thema „Kommentare“ veranstalten wird, war ich Feuer und Flamme. Ich musste mehr wissen und mit ihm darüber reden, wie man als Journalist mit Kommentaren umgehen sollte – und erhielt von ihm nicht nur tolle Antworten, sondern auch exklusiv vorab für alle LousyPennies-Leser seine Infografiken zur re:publica.
„Ohne Kommentare wirkt eine Seite tot“
Hallo Deef, warum sind Kommentare so wichtig für einen journalistischen Auftritt im Netz?
Hat eine Seite viele Nutzerkommentare, so ist das der sichtbare Beweis dafür, dass sie gelesen wird und ihre Themen relevant sind. Ohne Kommentare wirkt eine Seite für den Betrachter tot. Außerdem sind Kommentare ein praktischer Rückkanal für den Seitenautor. Nutzer machen ihn auf Fehler oder Missverständnisse aufmerksam und eröffnen andere Blickwinkel.
„Auf Kommentare zu verzichten, bedeutet, Potential zu verschenken.“Schafft man es regelmäßig, Kommentardiskussionen anzuregen und Stammkommentatoren heranzubilden, erhält man nicht nur mehr Klicks, sondern bindet Nutzer auch stärker an das eigene Webangebot. Denn es gibt zwei Hauptgründe, warum Menschen auf eine journalistische Webseite zurückkehren: entweder, weil sie einen neuen Inhalt erwarten oder weil sie sehen wollen, wie die Kommentardiskussion, die sie verfolgen oder in der sie sogar aktiv teilnehmen, weiterentwickelt.Letzteres ist ein Mehrwert für die Nutzer, den sie in der Diskussion mit anderen selbst herstellen. Darauf zu verzichten, bedeutet, Potential zu verschenken.
Was machst Du, um mehr Kommentare zu erhalten?Gibt es dafür nicht Facebook und Twitter?
Auch Facebook, Twitter und in Teilen Google+ sind praktische Rückkanäle, wenn die eigenen Accounts über genügend Reichweite verfügen. Twitter ist allerdings ein flüchtiges Livemedium und durch seine Zeichenbegrenzung nicht für ausführliche Diskussionen geeignet. Auch bei Facebook und Google+ schreiben Menschen eher kurze Kommentare und die Diskussionen rutschen mit den zugehörigen Posts schnell nach „unten“ und werden nicht mehr gefunden.
Nutzt man dagegen ein Blog oder eine Webseite mit Kommentarfunktion, kann man ausführliche Diskussionen erleben und selbst bestimmen, wie lange ein Thema „oben“ stehen bleibt.
Wie bestimmst Du das?
Das A und O sind die Inhalte. Menschen kommentieren nichts, was sie als beliebig, langweilig oder veraltet wahrnehmen. Wer Kommentare bekommen möchte, will, dass die Nutzer etwas für ihn tun. Dafür muss man einen guten Grund liefern. Menschen kommentieren, wenn ihnen etwas aus der Seele spricht und noch eher, um einer Position zu widersprechen.
Deshalb werden kontroverse, polarisierende und emotionalisierende Themen am umfangreichsten kommentiert. Das ideale Thema ist aktuell und für viele Menschen relevant. Der ideale Inhalt dazu liefert überraschende Neuigkeiten, eloquente Argumentationen, neue Einsichten oder ist herausragend lustig.
Gibt es auch technische Aspekte, die ich bei der Gestaltung meiner Seite beachten muss?
„Die Kommentarfunktion muss ins Auge springen und zum Kommentieren auffordern.“Wichtig sind auch Funktionalität und Design des eigenen Webangebots. Die Kommentarfunktion muss ins Auge springen und zum Kommentieren auffordern. Alles sollte darauf ausgerichtet sein, dass Nutzer die vorhandene Diskussion sehen, bevor sie kommentieren. Es empfiehlt sich die Kommentare in chronologischer Reihenfolge anzuzeigen und das Kommentareingabefeld darunter am Seitenende. Antworten auf einzelne Kommentare sollten möglich sein. Das führt dazu, dass Nutzer nicht nur einen Kommentar zum Inhalt schreiben, sondern auch anderen Kommentatoren antworten, um ihnen zuzustimmen oder zu widersprechen. Das vervielfacht die Kommentarmenge.Wenn man außerdem Nutzern die Möglichkeit gibt, Email-Benachrichtigungen zu abonnieren, die sie auf Antworten auf ihre Beiträgen aufmerksam machen, werden sie wiederkehren und erneut kommentieren. Wenn eine Diskussion in Gang kommt, schreiben Menschen nicht nur einen Kommentar, in dem alles gesagt ist, sondern fangen an, Ping-Pong zu spielen und dieses Spiel kann bei genügend Teilnehmern über Wochen laufen.
Und wenn das aus dem Ruder läuft, also der berühmte Shitstorm droht?
Echte Shitstorms kommen selten vor. Als unbekannte Privatperson oder nur einer Teilöffentlichkeit bekannter Journalist braucht man davor keine Angst zu haben. „PR- und Marketingleute hypen gerne Shitstorms, damit mehr Menschen den Facebookaccount ihres Kunden besuchen.“PR- und Marketingleute hypen gerne Shitstorms, damit mehr Menschen den Facebookaccount ihres Kunden besuchen, in dem ausnahmsweise mal etwas Interessantes passiert. Sollte man als Journalist doch einmal mit einem Shitstorm konfrontiert werden, so gelten folgende Regeln:
- Nicht überstürzt reagieren und nicht abwiegeln, sondern abwarten und verstehen, was der Vorwurf ist.
- Prüfen, ob der Vorwurf Substanz hat und gerechtfertigt ist.
- Höflich antworten, wenn nötig sachlich/faktische Fehler eingestehen und korrigieren bzw. Missverständnisse aufklären. Nur über Fakten sprechen, nicht über Geschmack, Meinungen, Stil oder Weltbilder. Wenn sich die Gegenargumente der Nutzer wiederholen und man selbst alles gesagt hat, nicht mehr antworten, sonst dreht man sich im Kreis.
- In Mad Men sagt Don Draper weise: „If you don’t like what’s being said, change the conversation“. Deshalb veröffentlicht man einfach nach einer destruktiven Debatte neue Inhalte und entzieht dem Shitstorm so Aufmerksamkeit, in dem man ihn „nach unten“ rutschen lässt.
Die beste Versicherung gegen einen Shitstorm ist übrigens ein Blog oder eine Webseite, auf der die Kommentare erst geprüft werden und nicht sofort automatisch online gehen. So kann man Aggression und destruktive Themaverfehlungen schon von vornherein aus der Diskussion heraushalten.
Medienrechtsanwalt Gero Himmelsbach hat uns etwas anderes geraten. Er sagte, man solle Kommentare generell frei schalten und erst später kuratieren. Was sagst Du dazu?
Menschen die Kommentare schreiben, wollen sich vor allen Dingen mitteilen. Das Mindeste, was man ihnen bieten sollte ist, jeden Kommentar zu lesen und im Bedarfsfall zu antworten. Wenn man viele Kommentare bekommt und diese unmoderiert sofort online gehen, wird es immer wieder vorkommen, dass man als Administrator nicht jeden in Gänze durchliest. Das ist nicht im Sinne der Nutzer. Deshalb lese ich jeden Kommentar und schalte ihn händisch frei.
Da ich das im Regelfall innerhalb von Minuten tue, müssen die Kommentatoren nicht lange warten und haben durch die Freischaltung keinen Nachteil.
Hinzu kommt die Kontrolle, die ich durch die Prämoderation ausüben kann. Diese mag zwar einzelne aggressive oder destruktive Nutzer einschränken, aber die Gemeinschaft der Kommentatoren profitiert von sachlicheren Diskussionen. Man sollte nicht die Bedürfnisse des Einzelnen überbewerten und sollte auch immer an diejenigen denken, die selbst nicht mitdiskutieren, aber mitlesen. Das ist die Mehrheit und die profitiert ganz erheblich davon, wenn Störer eingeschränkt werden.
Allerdings darf man seine Macht nicht missbrauchen, um unliebsame Meinungen einschränken. Es geht nur darum feindselige Angriffe auf andere Kommentatoren und destruktive Themaverfehlungen zu entfernen. Bei sachlicher Kritik zum Thema bin ich absolut schmerzfrei und schalte sie immer frei.
Was machst Du, wenn einzelne User, die so genannten Trolle, die Unterhaltung stören? Kannst Du ein Beispiel aus Deiner Praxis nennen?
„Ich retweete manchmal einen Trollkommentar und verschaffe ihm damit die gewünschte Öffentlichkeit.“Bei Twitter werden einzelne Angriffe kaum wahrgenommen, weil nur der Angesprochene und die Follower des Angreifers den feindseligen Tweet sehen. So eine Störung kann man also einfach ignorieren. Ich retweete aber manchmal einen Trollkommentar und verschaffe ihm damit die gewünschte Öffentlichkeit. Allerdings kommuniziere ich damit an meine Follower etwas Wertvolleres: Kritik stört mich nicht.Auf der Facebook-Seite von quer bin ich gelegentlich mit Trollen konfrontiert, die Hetze betreiben oder andere Nutzer angreifen. Dann mache ich einen Screenshot, lösche den Kommentar und schreibe etwas wie „Hallo XY, Unsachlichkeiten lassen wir hier nicht stehen. Wir freuen uns aber über Ihre sachlichen Kommentare.“ Damit ist die Situation fast immer befriedet.
Und wenn nicht?
„Trolle können auch Leben in die Bude bringen und durch ihre Polarisierung zu umfangreicheren Diskussionen führen.“Im Wiederholungsfall blockiere ich den Nutzer. quer hat aktuell über 50.000 Facebook-Fans und ich nicht mal 50 blockiert, also weniger als 1 Promille. Nach einer solchen Blockierung kommentierte mal ein anderer Nutzer: „Oh nein, das war mein Lieblingstroll“. Und es stimmt: Trolle können auch Leben in die Bude bringen und durch ihre Polarisierung zu umfangreicheren Diskussionen führen. Deshalb sollte man selten Nutzer blockieren und nur als allerletztes Mittel.Das gleiche gilt für ein Blog oder eine Webseite mit einer Kommentarfunktion. Hier hat man, wenn man die Kommentare erst prüft und freischaltet, die Möglichkeit Kommentare zu editieren, um Aggression und destruktive Themaverfehlungen zu entfernen. Diese Eingriffe kennzeichne ich transparent und teile so dem jeweiligen Kommentator aber auch allen anderen Mitlesenden mit: andere Meinungen und Kritik, ja – Aggression und Themaverfehlung, nein. Das wirkt.
Was tust Du, wenn Du merkst, dass die Unterhaltung einschläft?
Meistens nichts. Wenn ein Thema nicht zündet oder zu Ende diskutiert ist, dann kommt das nächste. In einzelnen Fällen weise ich via Facebook, Twitter und Google+ auf eine spannende Debatte hin und befeuere sie damit erneut. Ab und zu ergeben sich neue Entwicklungen zum diskutierten Thema, auf die ich als Administrator mit einem Kommentar hinweise.
„Was ich niemals mache, ist unter falschem Namen selbst Nutzerkommentare zu schreiben.“Was ich niemals mache und wovon ich abrate, ist unter falschem Namen selbst Nutzerkommentare zu schreiben. Egal ob man das moralisch als legitim oder zweifelhaft bewertet, gilt: den Aufwand, den man in Fake-Kommentare steckt, sollte man besser in die Inhalte investieren. Wenn die Themen zum Kommentieren einladen, braucht man nicht zu tricksen.Du vergleichst die Kommentarfunktion in Deiner Präsentation für die re:publica mit einem Casino. Warum?
Nüchtern betrachtet, ist es unerheblich, welche Meinung Kommentatoren vertreten – wichtig ist, DASS sie kommentieren. So wie es egal ist, ob Spieler beim Roulette auf Rot oder Schwarz setzen – die Bank gewinnt immer. Natürlich freue ich mich, wenn es mehr Lob als Kritik am Inhalt gibt. Aber ich freue mich mehr über 200 Kommentare mit unterschiedlichen Meinungen als über 20 Lobesmeldungen.
Viel ist ja immer von Netikette die Rede. Was sind die wichtigsten Regeln?
„Diskutiere niemals deine Kommentarrichtlinien oder die Art, wie du moderierst..“Am Wichtigsten sind Sachlichkeit und Themenbezug. Man kann die Kommentarrichtlinien noch weiter ausdifferenzieren, man kann sie positiv und auffordernd formulieren oder als Verbote. Wichtig ist: sie müssen so konkret und nachvollziehbar wie nötig sein und so allgemein, dass sich im Bedarfsfall jeder Eingriff, der zur Versachlichung der Diskussion nötig ist, rechtfertigen lässt.Und die wichtigste Regel: diskutiere niemals deine Kommentarrichtlinien oder die Art, wie du moderierst. Du bist der Gastgeber, du machst die Regeln. Selbstverständlich müssen sie fair und angemessen sein, sonst vertreibt man seine Gäste.
Plaudere zum Schluss mal aus dem Nähkästchen: Was war Dein merkwürdigster Kommentar-Thread, Dein überraschendster, schlimmster…
„Themen rund um Tiere stellen alles andere in den Schatten.“In der Sendung quer geht es zumeist um Konflikte. Im quer-Blog werden politische und gesellschaftliche Themen umfangreich diskutiert. Das Erstaunliche ist aber, dass Themen rund um Tiere (z.B. das) alles in den Schatten stellen. Sie werden ausführlicher und erbitterter debattiert. Da treffen sachliche Tierschützer auf dogmatische Tierrechtler, Fleischesser auf Veganer, Jäger auf Naturidealisten. Da ist Musik drin.Der schönste Kommentar vor kurzem lautete verkürzt: „Bei Wikipedia steht über quer, die Sendung richtet sich an ein eher jüngeres Publikum. Da muss ich doch energisch widersprechen: ich bin 71 und ein treuer Seher dieser Sendung. Sie steht für mich auf einer Stufe mit den politischen Satiresendungen Neues aus der Anstalt, heute-show und extra3.“
Lieber Deef, herzlichen Dank für dieses aufschlussreiche Interview!
P.S. An alle Leser: Bitte kommentiert fleißig! ;-)
Über Deef Pirmasens
Deef Pirmasens studierte Kommunikations- und Medienwissenschaft, Politikwissenschaft und Psychologie an der Universität Leipzig. Heute ist er für Medien in Deutschland und Slowenien als Journalist und Berater tätig, u.a. für das kritische, satirische Magazin quer vom Bayerischen Rundfunk. Bei der re:publica13 in Berlin spricht er am 8. Mai mit einer Kollegin von Extra3 über Kommentardiskussionen bei öffentlich-rechtlichen Netzangeboten. Titel des Vortrags: „Das meld ich dem Rundfunkrat! – Neues aus der öffentlich-rechtlichen Kommentarambulanz“. Die zehn wichtigsten Tipps für mehr und sachlichere Onlinekommentare sind hier zusammengefasst: Zeig ihnen dein Casino und lass sie spielen! Und: Sorge dich nicht, zensiere! (PDF-Download für alle LousyPennies-Leser)
Ihr könnt (und sollt natürlich) Deef hier auf Twitter folgen.
Sehr schöne Anregungen. Noch zwei Gedanken dazu:
Möglichst wenig Schranken für Kommentare – bei uns können die Leute ohne Angabe von E-Mail-Adresse kommentieren. Ein Login ist auch nicht notwendig. In dem Fall ist aber einer Vorab-Moderation imho unerlässlich.
Ein zweites Argument für die Vorab-Moderation ist der Spam – wenn mal so eine Welle über Dir hineinbricht, die vom Spam-Filter nicht erkannt wird, hast ein Problem :)
Insofern bin ich da beim Deef und moderiere lieber vorab.
Wir konnten übrigens das Kommentar-Aufkommen mit einer simplen Antwort-Funktion nochmals steigern. Dabei wird einfach der Name des Gesprächspartners mit einem @ vor den Kommentartext geschrieben.
Hallo Martin,
ja, Anmeldung/Login hat vor und Nachteile. Ohne Anmeldung: einfacher und schrankenloser für die Nutzer, aber manche wollen sich sogar gerne mit ihrem Twitter/Facebook/XY-Account anmelden. Mit Anmeldung: Kann von Nutzern, die auf Anonymität bestehen, als Gängelung empfunden werden. Für den Seitenbetreiber bietet eine Kommentarfunktion mit Anmeldung die Möglichkeit, Nutzer (bzw. ihre Anmeldeaccounts) zu sperren, was sonst kaum möglich ist.
Ob man die Möglichkeit zu sperren überhaupt als Seitenbetreiber braucht, hängt von den erreichten Nutzern und vom Themengebiet des Webangebots ab. Manche Seitenbetreiber bieten eine Anmeldung an, machen sie aber nicht zur Pflicht. Das ist auch ein Weg.
Bezüglich Eurer @-Antwortfunktion: ist die selbstgestrickt oder welches Plugin/Tool/CMS nutzt Ihr dafür?
Viele Grüße
Deef
Unsere Antwortfunktion ist wie das komplette CMS selbst gebaut. Wir haben ja schon 1999 angefangen – da gab es noch kaum etwas.
Wir hatten ja nix – mit bloßen Händen haben wir… (aber das ist ein anderes Thema ;) )
Das mit dem Facebook-Login ist eine gute Anregung. Mal überlegen…
Gute Anregung! Kann Dir nur voll zustimmen. Sich mit Facebook ist für einige zwar interessant, jedoch kann ich es nicht gebrauchen. Der alte Weg ist für mich immernoch der Beste. Nutze den alten weg bei meiner Website http://gamingheadset-test.org/ auch täglich.
Ein Punkt den sicherlich viele (dabei schließe ich mich mit ein) vernachlässigen. Tatsächlich finde ich dabei fast noch am schwierigsten, wie man die Freischaltung der Kommentare löst. Nach Lesen dieses Artikels habe ich einfach mal die automatische Freischaltung von Kommentaren in meinem Blog aktiviert, mal sehen was passiert.
Hallo Julian,
wenn man (noch) wenige Kommentare bekommt, kann man sie natürlich sofort und automatisch online gehen lassen – denn das Risiko ist gering. Allerdings: steigt die Kommentarmenge und man möchte auf Prämoderation umstellen, hat man womöglich gegenüber den Nutzern, die sich an automatische Freischaltung gewöhnt haben, Erklärungsbedarf. Das muss nicht schlimm sein, sollte man aber bedenken.
Andererseits: Wenn man (noch) wenige Kommentare bekommt, dann sollte die schnelle, händische Freischaltung auch kein Problem sein. Man kann es sich einfach machen: nutzt man z.B. WordPress, lässt man sich eine Email schicken, wenn ein Kommentar auf Freischaltung wartet. Die Freischaltung kann man dann mit einem Smartphone oder Tablet direkt aus dieser automatisierten Email heraus (auch unterwegs) erledigen. Wer es komfortabler mag, installiert sich die WordPress-App auf dem Smartphone.
Viele Grüße
Deef
Erster! Rofl. Lol.
Och, doch nicht Erster gewesen. Menno ;-)
Mir wird hier noch zuwenig auf den Nutzen, den Kommentare für journalistisches Arbeiten haben können eingegangen. Was Deef hier schreibt ist ganz klassisch: Mehr Klicks, mehr Aufmerksamkeit, Nutzerbindung. Dass Kommentare (und Nutzerfeedback im Allgemeinen) aber auch im Sinne des „open journalism“/Crowdsourcing-Prinzips genutzt werden können, um neue Themen zu finden, Meinungen zu filtern, interessante Ansatzpunkte zu generieren oder den journalistischen Prozess voran zu treiben bleibt hier außen vor. Schade eigentlich.
Jetzt ist es doch da! :-) Aber im Ernst: Ja, ein wichtiges Thema und eine wichtige Info-Quelle. Und genug Stoff für einen Teil II. Ich frag mal Deef, ob wir nicht nach der re:publica noch ein Interview dazu machen. Würde mich nämlich sehr interessieren, ob so eine große Zahl von aktiven Followern/Fans und Blog-Kommentatoren auch einen Einfluss auf die redaktionellen Inhalte von Sendungen wie „quer“ ausübt bzw. wie die Redaktion diesen Input nutzt.
Hallo Daniel,
mein Eindruck ist: ich erkläre Fallschirmsprünge und du wünschst dir Informationen über Weltraumflüge. ;-)
Das von dir angesprochene Thema ist auch interessant. Ich nehme an, du meinst etwas wie z.B. http://www.startnext.de/neueversion – Oder auch: http://www.dwdl.de/nachrichten/40597/faktencheck_zdf_setzt_zur_wahl_auf_wikipedianer/
Ohne Frage sind das spannende Projekte. Ich wollte aber erst mal Basistipps geben, die für viele wertvoll, (weil direkt anwendbar) sind.
Dass Nutzerkommentare interessante Ansatzpunkte generieren können und somit wertvolles Potential haben, ist oben erwähnt. quer bekommt übrigens viele Themenvorschläge auf diese Art und Weise.
Viele Grüße
Deef
[…] Sorge dich nicht, zensiere. Über die Kommentarkultur im Netz (lousy pennies) […]
[…] habe. Deef Pirmasens, bei der BR-Sendung “Quer”, für die Community zuständig, gibt in einem Interview mit Lousy Pennies Blogger Karsten Lohmeyer immerhin noch viele Tipps, wie man die schlimmsten Auswüchse vermeiden und was man als […]
“ Alles sollte darauf ausgerichtet sein, dass Nutzer die vorhandene Diskussion sehen, bevor sie kommentieren.“
Vor allem sollte es darauf ausgerichtet sein, daß sie den Beitrag lesen, bevor sie kommentieren.
Der Standardspruch bei Heise ist ja „Also ich habe den Artikel nicht gelesen, aber bei diesem Autor kann er ja nur Sch**** sein“…
Solche Diskussionen bringen zwar Hits und damit Werbeeinahmen, aber für die Autoren sind sie eine Zumutung.
So. Endlich weiß ich was ich meinem ersten richtig fiesen Troll schreiben werden! Danke!!!!
GENAU diesen Artikel habe ich gebraucht. :-D
„Hallo XY, Unsachlichkeiten lassen wir hier nicht stehen. Wir freuen uns aber über Ihre sachlichen Kommentare.” BAMM.
Außerdem gefällt mir die Tatsache, das „Troll“ bei weitem nicht so böse klingt wie „Hater“ … das werde ich übernehmen.
Ich frage mich trotzdem, ob es auch schon mal Trolle gegeben hat, die euch so richtig erwischt haben. – Oder passiert das nur uns Frauen?!?!?!
Hier auf LousyPennies haben wir eigentlich bisher Glück gehabt. Das liegt aber, denke ich, in erster Linie an unserer Zielgruppe „Medienmacher/innen“. Das Troll-Problem zeigt sich ja hauptsächlich bei großen Seiten. Ich glaube, dass es auch Männer stark trifft, kann mir aber (als Mann) vorstellen, dass Frauen noch deutlich ärger bedrängt werden.
Hier auf LousyPennies haben wir eigentlich bisher Glück gehabt. Das liegt aber, denke ich, in erster Linie an unserer Zielgruppe „Medienmacher/innen“. Das Troll-Problem zeigt sich ja hauptsächlich bei großen Seiten. Ich glaube, dass es auch Männer stark trifft, kann mir aber (als Mann) vorstellen, dass Frauen noch deutlich ärger bedrängt werden.