Links der Woche: Blick in die Zukunft, Blog-Einnahmen, new journalism
0Die Welt des Journalismus ist in Bewegung. Hier tut sich so viel, dass es wirklich eine Freude ist, jede Woche die fünf interessantesten Links rund um unser Thema zusammen zu stellen. Hier sind sie wieder:
Blick in die Zukunft
Die Vocer-Herausgeber Prof. Dr. Stephan Weichert und Dr. Leif Kramp werfen einen spannenden Blick in die Zukunft des (hyperlokalen) Netzjournalismus. Sie erzählen, wie in der nahen Zukunft ein engagierter Netz-Journalist in einer Kleinstadt seinem Beruf nachgeht und dabei einen Umweltskandal aufdeckt. Sie zeigen dabei, wie der Journalist das Netz zur Themenfindung und Recherche nutzt. Vor allem aber werfen sie einen Blick auf die künftige Finanzierung durch Spenden, Sponsoren, Stiftungen und Mäzene sowie ein „ausgeklügeltes Bezahlsystem auf Basis von Micropayments“. Interessant vor allem das Prinzip „Rent a Journalist“, bei dem die Journalisten Stories vorschlagen und erst dann recherchieren, wenn genug Lousy Pennies für die Recherche zusammen gekommen sind.
Blog-Einnahmen-Umfrage 2012
Die Einnahmen-Statistik von Peer Wandinger haben wir bei Lousy Pennies schonmal an anderer Stelle vorgestellt. Im dritten Teil seiner Auswertung kümmert er sich nun um die Statistik und geht Fragen nach wie: „Wie viel verdient man pro veröffentlichtem Artikel“. Die Ergebnisse sind für Journalisten recht ernüchternd. Nur wenige der von Wandinger befragten Blogs verdienen mehr als 10 Euro pro Artikel und Monat, der Durchschnitt liegt bei 1,80 Euro im Monat pro veröffentlichtem Artikel. Allerdings bringt ein neu veröffentlichter Artikel im ersten Monat auch rund 182 Euro – eine Summe, die Journalisten durchaus aufhorchen lässt. Natürlich hängen diese Zahlen stark von den Besucherzahlen, vom Thema des Blogs und von der Art der Monetarisierung ab, aber sie zeigen auch, was Journalisten im Netz verdienen können. UND: Sie verdeutlichen auch, dass ein einmal veröffentlichter Artikel dauerhaft Lousy Pennies abwerfen kann.
We need a new era of digital journalism
Wenn wir bei Lousy Pennies über das Geldverdienen mit gutem Journalismus im Netz schreiben, müssen wir uns auch immer wieder die Frage stellen: Was ist eigentlich guter Journalismus im Netz? Dass es nicht reicht, einfach die althergebrachten Stilformen und Mechanismen ins Netz zu übertragen, beschreibt auf sehr schöne Weise Frederic Filloux im Guardian. Er sagt: „Die digitalen Medien müssen ihre eigenen journalistischen Stilformen entwickeln.“ Die Inspiration hierfür könne aus Blogs und Magzin-Stories und dem „New Journalism“ der 70er Jahre kommen. Ein spannender Ansatz, der unserer Meinung nach viele Wahrheiten enthält.
Perun.net
Wer als Journalist bloggen möchte oder gar sein eigenes Magazin im Web veröffentlichen, kommt heute kaum noch an WordPress vorbei. Wir von Lousy Pennies schulden unseren Lesern ja noch eine Anleitung, wie man die kostenlose Blogging-Software auf- und einsetzt, aber für alle, die schon etwas weiter sind, können wir Perun.net empfehlen. Im Weblog der perun.net webwork gmbh findet Ihr viele Tipps und Tricks rund um WordPress, etwa die 15 wichtigsten Plugins.
Twitter für Journalisten
Ganz ehrlich: Twitter habe ich (Karsten) jahrelang völlig unterschätzt und zu Unrecht links liegen gelassen. Inzwischen aber ist Twitter für mich zu einem unverzichtbaren Informationsmedium geworden – und zwar in beide Richtungen: Ich erhalte frühzeitig wichtige Informationen und Links und ich bringe meine eigenen schnell an die Frau oder den Mann. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass Vocer die Präsentation „Twitter für Journalisten“ ins Netz gestellt hat, die Maike Haselmann, Social-Media-Redakteurin von Spiegel Online, bei der Social Media Week in Hamburg gehalten hatte. Wer bisher Twitter noch nicht nutzt: Anschauen und inspirieren lassen.