Unsere Lesetipps der Woche: Phlora.de, newsaktuell, NDR, Towknight und HBO
0Immer wieder freue ich mich, wie viele tolle Beiträge ich jede Woche rund um die berühmten Lousy Pennies finde. Deshalb sind sie hier nun wieder – unsere Links der Woche rund ums Geldverdienen mit Journalismus im Netz.
Phlora.de
Mitte der vergangenen Woche ist er online gegangen, der sympathische Versuch von unseren Kollegen Monika Brunstering und Dr. Torsten Meise, mit einer journalistischem Webseite Lousy Pennies zu verdienen. Zusammen mit Tochter Kyra hat das Ehepaar das neue Gartenportal „Phlora – gemeinsam besser gärtnern“ geschaffen. Eine Gartenseite, „die kompetente Informationen liefert, ohne dieses gartenzwergige Getue, ohne dieses Halbwissen in den Foren, ohne diese eitle Besserwisserei irgendwelcher Zottel“, wie Torsten hier bloggt. Ich kenne und schätze Torsten seit unserer gemeinsamen Zeit bei Tomorrow sehr und hoffe, dass alle gartenaffinen Leser von Lousy Pennies bald zu begeisterten Fans der Seite werden – oder dass Ihr es zumindest an alle garteninteressierten Menschen weitersagt.
Diktieren oder schmieren
Was Angelika Knop im „Watch-Salon“ berichtet, hat mich, ehrlich gesagt, wütend gemacht. Sie zitiert und verlinkt das Blog von newsaktuell (der PR-Abteilung der dpa), wo unter dem Titel Hilfe, die Blogger kommen eine gewisse Petra Busch, Produktmanagerin epic relations und Medienrecherche, darüber bloggt, dass man mit der PR-Maschine nun auch Blogger ins Visier nehmen könne. An sich eine spannende Entwicklung. Doch entsetzt war ich über eine Aussage: „Trennen Sie sich davon, dass Sie die Story mit Ihren Presseinfomationen vorgeben, wie für die klassischen Zielgruppen. Hier sind Sie nur Inputgeber. Die Story will der Blogger selbst finden oder sie findet ihn.“ Übersetzt heißt das für mich: Journalisten lassen sich offensichtlich wesentlich leichter beeinflussen, als Blogger. Und ich dachte, das sei anders rum (Stichwort „Pressekodex“ und „journalistischer Anspruch“).
Mit Bloggen Geld verdienen – geht das?
Eine spannende Frage – der wir ja auch auf LousyPennies nachgehen. Christoph Heinzle von NDR Info hat mit einigen Bloggern gesprochen und kommt zu dem Fazit: Trotz immensem Aufwands würden die deutschen Blogger bisher kaum etwas verdienen. Er lässt in dem Beitrag mehrere Blogger/Journalisten zu Wort kommen: Thomas Wiegold, Ex-Focus-Redakteur und Verteidigungspolitik-Blogger bei Augen geradeaus. Markus Beckedahl, Gründer von netzpolitik.org. Und zum Thema Crowdfunding Sebastian Esser von Krautreporter.
Revenue Opportunities: Email Newsletters
Das Thema Newsletter hatten wir ja schon auf LousyPennies – und ebenso die Diskussion, ob das nicht ein lahmes Werkzeug aus der Internet-Antike ist. Nein, sagt Stephan Goldmann bei LousyPennies. Und Nein sagt auch Annaliese Griffin vom Tow-Knight Center for Entrepreneurial Journalism aus New York: In ihrem Beitrag vom Juni 2012 erklärt sie Schritt für Schritt, warum und wie man einen Newsletter als Erlösmodell einsetzen kann und sollte. Ihr Fazit: „It’s a challenge to cut through the clutter in today’s media marketplace and attract a new reader’s undivided attention, but the strong bond that an email newsletter creates with the reader can be well worth the effort.“
Die Strategie für die Zeitung von morgen, Teil 1: Das Modell HBO
Den Sender HBO kenne ich als Produzenten von so sensationellen Serien wie „Game of Thrones“, „The Sopranos“ und „Boardwalk Empire“ – aber dass er als Vorbild für andere Medien, gerade journalistische Medien, dienen könnte, hätte ich nicht gedacht. Doch die Argumentation von Constantin Seibt hat mir sofort eingeleuchtet: HBO hat sich komplett neu erfunden – indem es nicht mehr auf Mittelmaß setzte. Während Free-TV-Sender (so wie bei Seibt auch Zeitungen) ein Produkt produzierten, dessen wichtigste Aufgabe es war, die Zielgruppe nicht zu enttäuschen, habe HBO ganz bewusst auf Schockmomente gesetzt. Und damit habe man vielleicht ein paar Zuschauern vor den Kopf geschlagen, dafür aber eine große Menge begeisterter Fans gewonnen. Seibts Fazit: „Im Business der Zukunft geht es zunehmend nicht mehr um Nicht-Enttäuschung, sondern um die Erzeugung von Begeisterung.“