Linktipps der Woche: Geld mit Nutzwert verdienen, Vermarktung, Journalisten-Abo, durchhalten, Ideen aus der Spielebranche
6Und wieder haben sich über die Woche viele lesenswerte Links rund ums Geldverdienen mit Journalismus im Netz angesammelt, die ich Euch ans Herz legen möchte. Hier sind sie:
1. Die Bloghütte: Blaupause für Nutzwertjournalisten
Ich bin ja ein erklärter Fan des 22-jährigen Webdesigners Bloggers und Online Marketers Vladislav Melnik. Denn er ist einer der „Digital Natives“, die uns Journalisten zeigen, wie es gehen könnte mit den Lousy Pennies im Netz. Sein neuestes Projekt ist gleich auf zwei Arten besonders nützlich für uns: 1. Erklärt er auf Bloghütte.com Schritt für Schritt, wie man ein Blog aufsetzt – und das unter anderem mit 37 Videos. 2. Verkauft er diesen Kurs zum Einstiegspreis von 67 Euro – und bietet damit vor allem Nutzwert-Journalisten eine Blaupause, wie sie im Netz Geld verdienen können. Denn eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Thema X ist doch genau das, was jeder Nutzwert-Journalist im Schlaf beherrschen sollte. Also: anschauen, lernen, nachmachen!
Auf dem Blog von Robert Basic habe ich diesen wunderschönen Gastbeitrag von Andy Lenz gefunden, dem Gründer und Inhaber von t3n. Nicht nur, dass t3n durchaus als gelungenes Vorbild für ein journalistisches Angebot im Netz gelten kann – Andy erklärt hier, wie jeder (Journalist) seine Inhalte vermarkten kann. Die wichtigsten Grundlagen dafür sind seiner Erfahrung nach 1. Themenauswahl 2. Profilschärfe 3. Relevanz 4. Reichweite. Sein Fazit, das allen Journalisten Mut machen sollte: „Qualität, Konstanz und Geduld werden sich auszahlen!“ Mein Fazit: Für jeden Journalisten sollte das ein Ansporn sein, spätestens jetzt anzufangen.
3. Abonniere Deinen eigenen Journalisten: News app lets readers subscribe to specific journalists
Viel haben wir auf LousyPennies.de schon darüber gesprochen, dass der Journalist im Internet zur Marke werden sollte. Wie das zu LousyPennies führen kann, machen uns gerade die Holländer vor. Auf Journalism.co.uk bin ich auf einen Artikel über die App „DNP“ der eingestellten holländischen Gratis-Zeitung „De Pers“ gestoßen. Die per Crowdfunding finanzierte App ermöglicht es den Lesern, die journalistischen Beiträge von einzelnen Journalisten (für 1,79 Euro im Monat oder 16,99 Euro im Jahr) zu abonnieren. Eine tolle Idee, wie ich finde. Jan-Jaap Heij von DNP sagt über das Angebot: „We do not select the content but we select the journalist that we want to work with. They are all independent brands and they can edit and market themselves.“
Noch ein Beitrag aus dem englischen Sprachraum, der erneut anhand eines Bloggers zeigt, wie Journalisten im Internet erfolgreich sein können. In einem Interview mit Mediabistro.com erzählt Ryan Schreiber, wie er es als Blogger geschafft hat, mit Pitchfork.com zur „Online-Instanz“ für Indie-Musik zu werden. Zwei Lehren, die ich daraus ziehe: 1. Alles was wir im Internet als Einzel-Personen anbieten, muss mit Herzblut gemacht sein – denn wir werden sehr lange brauchen, bis wir die ersten Lousy pennies verdienen. 2. Noch nie war es so wichtig, sich mit seiner eigenen Persönlichkeit und seinem persönlichen Fachwissen zu positionieren. Ryan drückt es so aus: „I find that the publications I tend to connect with most are ones that are, in many cases, written by a single voice, somebody who has a really interesting viewpoint or perspective.“
5. Die Spiele-Branche als Inspiration für die Monetarisierung der Medien
Wer (weiterhin) auf eine Pay Wall setzt, wird gegen die Wand laufen – das ist kurz zusammen gefasst die Meinung von Matthias Sala in seinem Gastbeitrag auf Netzwertig.com. Der „Spezialist für Gamification“ (was auch immer das ist), rät den Verlagen, sich die Spiele-Industrie anzusehen, die Wege gefunden habe, wie man mit kostenlosen Spielen Geld verdienen könne. Das Prinzip ist einfach – und laut Sala auch auf die Medien zu übertragen: Verschenke Dein Produkt und bewege den Nutzer innerhalb der App dazu, Geld auszugeben. Im Schnitt würden die Spieler in eigentlich kostenlosen Spielen 14 Dollar für virtuelle Güter ausgeben. Ähnliches müsste den Medien mit ihren hochwertigen Produkten doch auch gelingen. Wie das funktionieren kann, stellt Sala in seinem Beitrag ausführlich dar. Eine echte Leseempfehlung also.
Hallo Karsten
Danke für die Zusammenfassung meines Blogposts. Natürlich ist „Spezialist für Gamifiication“ etwas kurz zusammengefasst: als Gründer von einem Spielentwicklungs-Studios konzipiere und erstelle ich seit einigen Jahren Spiele. Hoffe, das klärt meinen Hintergrund etwas auf.
Matthias
Lieber Matthias, herzlichen Dank für die Erklärung – und wir freuen uns übrigens auch mal über einen Gastbeitrag oder ein Interview mit Dir, falls Du Lust hast!
Die Idee, von Spiele-Leuten zu lernen, ist ja nett gemeint. Ich hatte das gelesen, als es noch ganz frisch war. Leider funktioniert die Analogie bei näherem Hinsehen doch nicht wirklich. Vielleicht passt es für den einen oder anderen, für die meisten halt nicht.
Ich glaube, das ist der Kern bei vielem, was man hier liest: Es sind zahlreiche Ansätze dabei, die beim einen hervorragend funktionieren – und beim anderen eben nicht. Die Herausforderung, den für sich oder sein Angebot besten Weg zu finden, macht die Sache ja so spannend, finde ich.
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Hallo Karsten,
vielen Dank für die Nennung meinerseits! :)
Liebe Grüße
Vladislav
P.S.: Ich war Screendesigner, jetzt bin ich eher Blogger und Online Marketer.